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Je älter, desto cooler? Der Einfluss von Alter und emotionaler Komplexität auf die Stressreaktivität

Titel

Je älter, desto cooler? Der Einfluss von Alter und emotionaler Komplexität auf die Stressreaktivität

AutorInnen

Fischer, M., Nyagolova, M., van den Toorn, S.

Abstract

Das Stresserleben im Erwachsenenalter wurde bislang primär mit Blick auf bedeutsame stressreiche Ereignisse, aber kaum auf Stressoren des alltäglichen Lebens erforscht. In dieser Untersuchung wurden mögliche Moderatorvariablen auf die Stressreaktivität einer Stichprobe von 92 jungen und älteren Erwachsenen in Form einer Tagebuchbefragung über 7 Tage hinweg betrachtet. Das Stressempfinden wurde durch das Daily Inventory of Stressful Events (DISE) erhoben, positiver und negativer Affekt durch die Positive and Negative Affect Schedule (PANAS). Moderatorvariablen waren das Alter der Probanden sowie die emotionale Komplexität, die über das Maß an simultanem Auftreten positiver und negativer Emotionen operationalisiert wurde. Bei höherem Lebensalter war die Stressreaktivität, also der Zusammenhang von Alltagsstress und dem Erleben negativer Emotionen, erwartungsgemäß geringer als bei niedrigerem Alter. Es wurde kein Zusammenhang von emotionaler Komplexität und Stressreaktivität gefunden, jedoch ein Zusammenhang der Komplexität mit dem absoluten Maß an negativem Affekt. Der Moderatoreffekt des Alters weist darauf hin, dass ältere Menschen resilienter gegenüber Alltagsstress sind. Der hypothesenkonträre Befund zur emotionalen Komplexität führt den bisherigen inkonsistenten Forschungsstand fort und könnte auf die Wahl der Operationalisierung zurückzuführen sein. Außerdem besteht Klärungsbedarf hinsichtlich methodischer Fragen, der weitere Forschung erfordert.

Schlagworte

Alltagsstress, Emotionale Komplexität, Stressreaktivität