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Was frage ich mich zuerst ab? – Überlegungen anhand des Bifurcation Modells

Titel

Was frage ich mich zuerst ab? – Überlegungen anhand des Bifurcation Modells

AutorInnen

Dürsch, H., Radke, L., Jackson, T., Brett, E.

Abstract

Der Testing Effect beschreibt das Phänomen, dass gelernte Inhalte, die anschließend aktiv abgerufen werden, besser erinnert werden, als solche, die lediglich erneut gelernt werden. Dieser Effekt kann mithilfe des distribution-based Bifurcation Models (Kornell, Bjork & Garcia, 2011 , 2011) erklärt werden. Dieses Model geht davon aus, dass korrekt abgerufene (und somit „gestärkte“) Items weit über die Abrufschwelle gehoben und besser erinnert werden als nicht gestärkte Items. Da schwere Items allgemein schneller vergessen werden als leichte, ist davon auszugehen, dass ein größerer Lernerfolg erzielt werden kann, wenn die schweren Items zuerst über die Abrufschwelle gehoben werden. Diese Vermutung soll in der vorliegenden Studie genauer Untersucht werden. Hierfür lernten die Probanden in zwei Lernphasen, durch einen Pretest validierte, schwere und leichten Items. Zwischen den Lernphasen erfolgte eine Abrufübungsphase, wobei je nach Abrufgruppe ausschließlich die schweren (leichten Items) abgerufen wurden. Mit Hilfe von zwei abschließenden zeitversetzten Tests (2 min, 2 Tage) wurde der finale Lernerfolg erfasst. Entgegen der Hypothese erinnerte die Gruppe, die zuerst die schweren Items abrufübte, nach zwei Tagen insgesamt signifikant weniger Items, als die leichte Abrufgruppe. Weiterführende Überlegungen deuten darauf hin, dass eine unzureichende Kontrolle der Abrufübungsphase eine mögliche Erklärung für diesen nicht vorhergesagten Effekt sein könnte.

Schlagworte

Bifurcation Model, Lernen, Testing Effect