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Einfluss affektiven Primings auf den Negativitätsbias bei der Wahrheitsbeurteilung

Titel

Einfluss affektiven Primings auf den Negativitätsbias bei der Wahrheitsbeurteilung

AutorInnen

Karran, M., Nagl, L., Bergner, T., Exner, A., Eisenblätter, P.

Abstract

In menschlichen Verarbeitungsprozessen nimmt Negatives im Vergleich zu Positivem offenbar einen prominenteren Platz ein - eine Beobachtung, die in die Literatur unter dem Begriff des Negativitätsbias Eingang fand (Baumeister et al., 2001). Dieser Effekt konnte bereits in unterschiedlichsten Kontexten beobachtet werden und findet sich etwa auch bei der Bewertung neuer Informationen: es werden negativ formulierte Informationen im Vergleich zu positiv formulierten Informationen häufiger als wahr beurteilt (z.B. Hilbig, 2009; Hilbig, 2012). Darüber hinaus zeigen sich entsprechende Muster auch in der Selektion medialer Inhalte: Wenn Personen die Wahl haben, entscheiden sie sich eher dafür, negative als positive Schlagzeilen zu lesen (Trussler & Soroka, 2014). Physiologische Parameter deuten aber paradoxerweise darauf hin, dass der Konsum derartiger Nachrichten mit negativen affektiven Reaktionen zusammenhängt (Soroka et al., 2019). Die vorliegende Untersuchung widmet sich daher der Fragestellung, inwieweit negativer Affekt für die Neigung, negative Informationen eher als wahr einzustufen, entscheidend ist. Hierzu wurde ein experimentelles Design gewählt, das unterschiedliche Darstellungen neuer Informationen mit affektivem Priming kombiniert. Die Auswertung deutet darauf hin, dass ein negatives Framing tatsächlich negativen Affekt vermittelt, der wiederum Einfluss auf die Beurteilung des Wahrheitsgehalts einer Aussage nimmt.

Schlagworte

Affektives Priming, Negativitätsbias, Wahrheitsurteile