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Können faire Kinder der Versuchung besser widerstehen?

Titel

Können faire Kinder der Versuchung besser widerstehen?

AutorInnen

Schneider, T., Lenz, L., Wolf, E., Scholl, R., Jöllenbeck, H.

Abstract

Entgegen der Annahmen der klassischen Ökonomie zeigen bereits Vorschulkinder in zahlreichen Situationen prosoziales Verhalten anstelle individueller Nutzenmaximierung (Benenson, Pascoe, & Radmore, 2007). Als ein Aspekt prosozialen Verhaltens wird Fairness in diesem Kontext als Gleichverteilung von Ressourcen verstanden. Fairness wird untersucht anhand des Diktator-Spiels (Gummerum et al., 2010). Beim Verteilungsprozess muss der spontane Impuls, sich selbst das meiste zu nehmen, unterdrückt werden. Dies könnte durch Inhibitorische Kontrolle erreicht werden, welche einen zentralen Aspekt Exekutiver Funktionen darstellt (Aguilar-Pardo, Martínez-Arias & Colmenares, 2013). Erfasst wird die Inhibitions-Kontrolle in dieser Studie mittels der „Delay of Gratification“- Aufgabe (Lewis et al., 1989). Verbesserungen in der Inhibitorischen Kontrolle sind vornehmlich zwischen drei und sechs Jahren zu beobachten (Carlson & Moses, 2001). Daher untersuchte die vorliegende Studie den Zusammenhang zwischen inhibitorischer Kontrolle und fairem Verhalten bei 3,5-Jährigen. Es zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen Inhibition und Fairness. So weichen Kinder, die ihre Impulse besser kontrollieren können, in der Diktator-Aufgabe stärker von einer Gleichverteilung ab. In weiteren explorativen Analysen wurde der Zusammenhang zwischen prosozialem Verhalten und der Geschwisteranzahl, des Geschlechts und der außerfamiliären Betreuung (Kita, Kindergarten etc.) untersucht.

Schlagworte

Fairness, Inhibition