Empra-Poster

Der Einfluss von Empathie auf die Bewertung von Hilfsorganisationen

Titel

Der Einfluss von Empathie auf die Bewertung von Hilfsorganisationen

AutorInnen

Beutel, S., Fütterer, M., Hammer, J., Lutz, L.

Abstract

Hilfsorganisationen setzen bewusst manipulative Methoden ein, um Spender zu werben, indem sie beispielsweise Empathie induzieren. Um dieser Beeinflussung entgegenzuwirken, werden Probanden nun mithilfe eines Spiels in die Position einer Charity versetzt und lernen hierbei aktiv verschiedene Strategien der Manipulation kennen. Nach der Inoculation Theory ermöglicht die Teilnahme an diesem Spiel eine objektivere Bewertung von Hilfsorganisationen. Ob dies tatsächlich dabei helfen kann, die manipulativen Methoden von Hilfsorganisationen zu durchschauen, wird mithilfe eines Experimentes im between- und within-subject-Design überprüft, wobei ein Fake News-Game als Kontrollbedingung gilt. Die Daten werden mithilfe einer ANCOVA mit der Kovariate der Empathie statistisch ausgewertet Die Hypothesen konnten durch das Experiment nicht bestätigt werden. Teilnehmer der Charity-Bedingung konnten Hilfsorganisationen im Post-Test nicht objektiver bewerten, ganz im Gegenteil: Teilnehmer des Charity-Spiels waren im Post-Test sogar anfälliger für die Manipulationstechniken als Teilnehmer des Fake News-Games. Zum anderen korrelieren die Empathie-Werte der Teilnehmer zwar mit dem Geschlecht, nicht aber signifikant mit der Leistung im Pre- oder Post-Test; der individuelle Empathie-Score scheint also weder mit einer generellen Tendenz zur Anfälligkeit für Manipulationstechniken noch mit der Wirksamkeit von Inoculation im Sinne einer Sensibilisierung für eben diese Techniken zusammenzuhängen.

Schlagworte

Empathie, Inoculation Theory, Spendenentscheidungen