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Sind einsame Menschen hypochondrischer? Einsamkeit als Risikofaktor für hypochondrische Befürchtungen im Alltag und Angstsensitivität als potentieller Moderator.

Titel

Sind einsame Menschen hypochondrischer? Einsamkeit als Risikofaktor für hypochondrische Befürchtungen im Alltag und Angstsensitivität als potentieller Moderator.

AutorInnen

Bubel, K., Müller, I., Schifferdecker, W., Stock, L.

Abstract

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen sozialer und emotionaler Einsamkeit und hypochondrischen Befürchtungen im Alltag. Es wird eine positive Korrelation zwischen diesen beiden Variablen angenommen. In diesem Kontext wird untersucht, ob die individuelle Ausprägung der Angstsensitivität als Moderator fungiert. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer einwöchigen Tagebuchstudie. Zunächst bearbeiteten die Probanden einen Fragebogen zur Erfassung der Einsamkeit und der Ausprägung der Angstsensitivität. An den folgenden Tagen stuften die Versuchspersonen täglich das Ausmaß ihrer hypochondrischen Befürchtungen auf einer 5-stufigen Skala ein.

Die Analyse der Daten von 152 Versuchspersonen, die das Inklusionskriterium erfüllen, mit Multilevel-Modellen, die Einsamkeit als einzigen Prädiktor enthalten, zeigt keinen signifikanten Effekt der Einsamkeit auf die hypochondrischen Befürchtungen. Auch nach Einbezug der Kontrollvariablen Alter und Geschlecht zeigt sich kein bedeutsamer Effekt. Die Hypothese, dass Angstsensitivität als Mediator fungiert, wurde in den Analysen nicht bestätigt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Einsamkeit nicht unbedingt ein Risikofaktor für hypochondrische Befürchtungen im Alltag ist. Weitere Forschungsarbeiten sollten diese Befunde jedoch in Stichproben Überprüfen, in denen die hypochondrischen Befürchtungen höher ausgeprägt sind und eine stärkere Variation aufweisen als in der vorliegenden Studie.

Schlagworte

Angstsensitivität, Einsamkeit, Hypochondrie