Southampton WS 2014/15 (BSc)

xNo longer available: Southampton, Wintersemester 2014/2015 (Bachelor)

1 Einleitung

Ich habe im Wintersemester 2014/2015 an der University of Southampton studiert und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Die Uni ist sehr gut, die Umgebung wunderschön und ich habe mein Erasmussemester als eine sehr gute Gelegenheit emp- funden, mein Englisch zu verbessern und viele spannende Erfahrungen zu machen. In meinem Bericht werde ich mich hauptsächlich auf praktische und organisatorische As- pekte konzentrieren, die bei der Entscheidung für oder gegen ein Erasmussemester in Southampton und bei der Planung nützlich sein können.

2 Vorbereitungen

2.1 Bewerbung und Einschreibung

Obwohl eine Erasmus-Bewerbung relativ übersichtlich ist, kann ich empfehlen, im Voraus mit dem zuständigen Erasmus-Koordinator zu reden. So kann man abklären, worauf es bei der Bewerbung ankommt und vor allem entscheiden, ob man besser eine Zweitwahl angeben sollte oder nicht. Wie beliebt die einzelnen Partnerunis üblicherweise sind, kann bei dieser Entscheidung hilfreich sein. Nachdem ich eine vorläufige Zusage von der Universität Heidelberg erhalten hatte, musste ich noch ein Online-Bewerbungsformular ausfüllen und an die University of Southampton schicken. Es hat bei mir eine ganze Weile gedauert, bis die endgültige Zusage aus Southampton kam, aber das ist anscheinend normal und ich habe noch von niemandem gehört, der die vorläufige Zusage aus Heidelberg bekommen hat, aber dann von der Gastuniversität nicht endgültig angenommen wurde. Mit der endgültigen Zusage aus Southampton habe ich auch auch meine student iden- tification number erhalten, mit der ich mich ab Anfang August schon online einschreiben konnte und mir einen Account auf den Plattformen einrichten konnte, die die University of Southampton verwendet. Am informativsten fand ich es, mich in https://sussed. soton.ac.uk schon im Voraus einmal umzuschauen. Hier sind viele nu¨tzliche Links zusammengestellt, unter anderem zum blackboard, so etwas wie dem Heidelberger Moodle. Jeder Studierende der University of Southampton hat außerdem eine eigene Mailadresse, die ebenfalls hier verlinkt ist. Da die Universität prinzipiell nur diese Mailadresse verwen- det, sollte man definitiv schon vor der Anreise regelmäßig in diese Mails schauen.

2.2 Zimmersuche

In Southampton ist es üblich, dass Studenten entweder in halls oder in student houses leben. Ich persönlich habe in einem student house gelebt, da man als Erasmusstudent nur dann in ein Wohnheim ziehen kann, wenn man ein ganzes Jahr bleibt. Die besten Viertel für Studierende sind Portswood und Highfield. Von hier aus sind sowohl der Campus als auch die Innenstadt gut erreichbar. Man braucht nicht unbedingt ein Zimmer, bevor man ankommt, da der Wohnungs- markt in Southampton relativ entspannt ist. Wenn man eine Woche früher anreist, kann man sehr wahrscheinlich ein Zimmer finden. Nützliche Portale zur Zimmersuche sind zum Beispiel http://www.accommodationforstudents.com/ oder die Facebook-Gruppe der Erasmus-Society in Southampton.

2.3 Anreise

Southampton selbst hat zwar einen Flughafen, dieser wird aus Deutschland aber nur von wenigen Flughäfen aus angeflogen. Es empfiehlt sich, entweder nach London Gatwick oder noch besser nach Heathrow zu fliegen. Diese beiden Flughäfen sind im Süden von London und es gibt gute Verbindungen nach Southampton - entweder mit dem Bus (national express) oder mit dem Zug (http://www.southernrailway.com). Von Heathrow aus gibt es in der Woche vor Semesterbeginn sogar einen Abholservice fu¨r die neu ankommenden internationalen Studierenden, der sich bestimmt gut eignet, um erste Bekanntschaften zu machen. Dieser Service und viele Infos im Voraus sind auf der Seite der University of Southampton zum international welcome beschrieben: http://www.southampton.ac. uk/international/welcome/. Wer lieber Bahn fahren als fliegen m¨ochte, kann auch ein London Spezial buchen.

3 Uni

3.1 Semester

Im Voraus wird man von der Universität dazu angehalten, sich für vier Module einzuschrei- ben. Das mag im Gegensatz zu Heidelberg wenig erscheinen, ich würde aber trotzdem empfehlen, eventuell nur drei Module zu belegen. Man muss für ein Modul (egal ob Vorlesung oder Seminar) zwar nur zwei Stunden pro Woche anwesend sein, aber es gibt deutlich mehr semesterbegleitende Aufgaben als in Heidelberg. Es kann zum Beispiel sein, dass man für ein Seminar sowohl eine Gruppenpräsentation halten, als auch ein davon unabhängiges Essay schreiben, als auch eine Klausur schreiben muss. Zudem muss man zwischen den einzelnen Sitzungen deutlich mehr Artikel oder Buchkapitel lesen. Die jeweiligen Anforderungen kann man aber alle sehr genau bei den Modulbeschreibungen nachlesen.

3.2 Klausuren

Üblicherweise gibt es keine Multiple Choice-Klausuren, sondern man beantwortet relativ offene Fragen in Essay-Form. Meistens kann man dabei aus mehreren Fragen auswählen, was einem auch erlaubt, schon während des Semesters beim Lesen Schwerpunkte nach eigenen Interessen zu setzen. Von der University of Southampton werden Kurse im Es- sayschreiben angeboten. Ich habe diese Kurse nicht besucht, aber mich informiert, wie Essays im englischsprachigen Raum strukturiert sind, da es dafür relativ klare Regeln gibt, an die man sich bei Essays im akademischen Kontext unbedingt halten sollte.

4 Freizeit

4.1 Southampton

Southampton als Stadt ist nicht besonders schön, da große Teile während des zweiten Weltkrieges zerstört wurden. Es stehen aber noch Teile der historischen Stadtmauer, an denen entlang es einen Spazierweg mit Infotafeln gibt. Besonders schön finde ich außerdem den common, einen sehr großen Park. Infos zu Sehenswürdigkeiten findet man zum Beispiel auf http://www.discoversouthampton.co.uk/visit.

4.2 Umgebung

In der Umgebung von Southampton gibt es viele schöne Städtchen. Vor allem Winch- ester sollte man besuchen. Winchester wurde im Gegensatz zu Southampton im Krieg nicht zerstört und hat eine sehr hübsche Altstadt und eine Kathedrale. Die Natur um Southampton hat auch einiges zu bieten: der New Forest National Park ist ganz in der Nähe und man kann von Southampton aus mit der Fähre direkt auf die Isle of Wight fahren. Dort gibt es typische südenglische Steilküste zu sehen; besonders sehenswert fand ich die needles, drei der Küste vorgelagerte Felsen im Meer.

4.3 Freizeitangebote der Universität

Es gibt auf dem Campus ein Sportstudio mit Hallenbad, für das man sich eine Mit- gliedschaft kaufen kann. Wenn man kürzer als ein Jahr da ist, braucht man dafür eine Bescheinigung vom Erasmus-Koordinator. Außerdem gibt es sehr viele societies, also Studierendengruppen, die sich regelmäßig treffen, um gemeinsamen Interessen nachzugehen. Man kann zum Beispiel rudern, in einen Jazzchor gehen, Salsa tanzen oder gemeinsam durch die Nationalparks Großbritanniens wandern. In den ersten Wochen des Semesters kann man bei vielen taster sessions vorbeis- chauen und sich dann entscheiden, wo man bleiben möchte. Ich fand die Mitgliedschaft in societies sehr bereichernd, weil sie einem die Gelegenheit gibt, englische Studierende kennenzulernen und Freizeit spannend zu gestalten. Auf der Seite der SUSU gibt es eine Übersicht über die societies (www.susu.org/something-for-everyone/societies/ 2012/).