Erfahrungsbericht zum Auslandssemester 

Bewerbung und Vorbereitung

Die Bewerbung für das Erasmus-Programm benötigt etwas Vorlaufzeit. Vor allem um das Gutachten sollte man sich aus diesem Grund früh genug kümmern. Durch die genauen Vorgaben ist die Bewerbung aber relativ einfach. Bei Fragen ist Frau Lorenz eine sehr gute Hilfe. Die Bewerbungsfrist war bei mir Ende Dezember (variiert von Semester zu Semester) und die Zusage kam Ende Februar. Von der UL selbst habe ich relativ zeitnah danach schon weitere Unterlagen zugeschickt bekommen. Vor allem die Informationen zur Bewerbung für das Wohnheimszimmer waren für mich relevant. Ansonsten sollte man sich vor dem Auslandssemester um die nötigen Versicherungen und eine Kreditkarte kümmern.

Wohnen

Da die Zusage und die Informationen zu der Wohnheimszimmer-Bewerbung so früh kamen (im Vergleich zu anderen Universitäten), war es kein Problem einen Platz zu bekommen. Ich habe in einer 8er WG in Plassey Village gelebt. Plassey Village sieht aus wie eine Wohnsiedlung mit mehreren Reihenhäusern. So ein zweistöckiges Haus hat ein Wohnzimmer, eine Küche und zwei Bäder. Jeder Mitbewohner hat ein eigenes kleines Zimmer mit Waschbecken. Ich habe mit fünf Amerikanerinnen, einem Schweden und einem Deutschen zusammengelebt. Der Zugang zu der Sportarena und dem Swimming Pool ist im Preis inbegriffen. Außerdem gab es verschiedene kostenlose Veranstaltungen für alle Bewohner der Villages. Ich würde mich auf jeden Fall wieder für Plassey Village entscheiden, da die meisten meiner Freunde dort gewohnt haben. Außerdem gab es eine Rezeption, die bei Problemen immer schnell geholfen hat. Der Campus ist nur etwa 10 Gehminuten entfernt. Ein SPAR, der etwas teurer ist, befindet sich direkt neben dem Village und ein ALDI ist circa 15 Minuten zu Fuß entfernt. Man muss sich jedoch vorher bewusst sein, dass man in Plassey Village meist mit anderen Austauschstudenten zusammenwohnt und weniger mit irischen Studenten. Dies kann in privaten WGs anders sein.

Anreise

Ich bin schon einige Tage vor der Einführungswoche mit Ryanair nach Dublin geflogen. Von dort aus habe ich die Bahn nach Limerick genommen. In das Wohnheimszimmer konnte ich erst einige Tage später, weswegen ich die Zeit in einem Hotel in der Stadt überbrückt habe. Falls ihr direkt in das Wohnheimszimmer einziehen könnt, bietet es sich an, den Bus (Dublin Coach) zu nehmen. Dieser fährt nämlich mit nur einmal Umsteigen vom Flughafen in Dublin direkt zum UL Campus. Da ich einige Tage vorher in Limerick war, hatte ich Zeit, um mir die Stadt und den Campus in Ruhe anzuschauen. Dies ist allerdings nicht wirklich nötig gewesen, da man in der Einführungswoche sowieso nochmal rumgeführt wird. In der Einführungswoche selbst wiederholt sich auch einiges, weswegen es auch kein Problem ist, später zu kommen. Ich selbst bin allerdings sehr froh, dass ich die Zeit hatte, in der Einführungswoche komplett dabei zu sein, da dies eine gute Gelegenheit ist, viele andere Austauschstudenten kennenzulernen.

Studieren

Laut der Vorgabe des Erasmus-Programms sollen während des Aufenthalts circa 30 ECTS erreicht werden. Dies entspricht an der University of Limerick 5 Modulen, da man für ein Modul meist 6 ECTS bekommt. Ich habe während meines Auslandssemesters vier Module belegt. Drei Module mit dem Schwerpunkt Psychologie: Social Influence and Attitude Change (Master), Clinical Models of Psychological Disorders (Master) und Social Psycholgy (Bachelor). An den Mastervorlesungen konnte ich ohne Probleme teilnehmen. Das vierte Modul war bei mir Gaelic Games, welches sehr viel Spaß gemacht hat. An diesem Modul haben nur Austauschstudenten teilgenommen, was eine gute Möglichkeit war, weitere Leute kennenzulernen. Zwei Lehrer haben uns die Basics von Gaelic Football und Hurling beigebracht. Diese Sportarten sind sehr wichtig für Irland, weswegen man auch noch sehr viel über die irische Kultur und die Geschichte gelernt hat. Generell bietet es sich an, am Anfang mehrere Vorlesungen zu besuchen und dann auszusortieren, da man sich erst in der dritten Woche verbindlich festlegen muss. Es ist wichtig zu erwähnen, dass sich das Kursangebot und die Kurszeiten noch einmal kurzfristig ändern können.

In den meisten Seminaren musste man mehrere Prüfungsleistungen erbringen (Essays, Analysen, Präsentationen, eigene Forschung, Klausur meist mit Essay- Fragen). Ich habe sowohl die irischen Studenten, als auch die Dozenten als sehr freundlich und hilfsbereit erlebt. Auch der irische Akzent war in den allermeisten Fällen kein Problem.

Campus

Der Campus der University of Limerick bietet nahezu alles, was man braucht. Zahlreiche Cafés und Restaurants, Supermärkte, einen Buchladen, eine Konzerthalle und sogar einen Friseur. Zudem liegt der Campus direkt am Shannon River und im Grünen, sodass man schön Spazieren gehen kann. Ein wöchentlicher Food Market war auch ein guter Treffpunkt mit anderen Studenten. Der Campus liegt etwas außerhalb von Limerick. Trotzdem ist die Stadt gut mit dem Bus (circa 2,40€) zu erreichen und abends kann man sich ein Taxi mit anderen teilen (circa 12€ bis zum Campus).

Freizeitangebote

Bereits einige Monate im Voraus wurde ich gefragt, ob ich am Buddy-Programm teilnehmen möchte. Im Rahmen dieses Programms bekommt ein irischer Student oder eine irische Studentin einen oder mehrere Austauschstudenten zugeteilt und steht insbesondere zu Beginn des Semesters für Fragen bereit. Außerdem gibt es einige kostenlose Veranstaltungen, die man mit seinem Buddy besuchen kann. Ich würde die Teilnahme an diesem Programm definitiv empfehlen. In der Konzerthalle auf dem Campus, aber auch generell in der Uni sind einige Events geboten, über die man meist über Social Media und E-Mails erfährt. Es lohnt sich also dies regelmäßig zu checken.

Durch die vielen Clubs und Socities wird einem definitiv nie langweilig. Es gibt eine International Society, die jeden Freitag eine Party organisiert, viele andere Events und Ausflüge. Zudem gibt es einen Outdoor Pursuits Club, der jedes Wochenende Wanderungen veranstaltet. Dies ist auch eine gute Möglichkeit die irische Natur zu erkunden. Darüber hinaus war ich noch im Skydive und im Surf Club. Das Angebot ist also wirklich vielfältig und man kann sich vorab unter https://ulwolves.ie/ erkundigen.

In der Stadtmitte von Limerick gibt es einige Bars, Clubs, schöne Cafés und Restaurants. Außerdem findet jeden Samstag der Milk Market statt, wo man leckeres und regionales Essen probieren kann. Zudem kann ich die Comedy Night im Dolans und die Live Musik mit irischem Tanz in der Locke Bar sehr empfehlen.

Leben in Irland

Ich habe die Menschen in Irland als sehr interessiert, gastfreundlich und herzlich erlebt. Irland hat unglaublich viel zu bieten, weswegen einem bestimmt niemals langweilig wird. Die Student Union der UL bietet zahlreiche Ausflüge zu einem fairen Preis an. Aber auch die International Society oder andere Clubs organisieren Trips durch ganz Irland. Somit wird es einem sehr leicht gemacht so viel wie möglich zu sehen. Diese Ausflüge gehen zum Beispiel zu den Aran Islands, den Cliffs of Moher, Cork, Dingle, dem Ring of Kerry, aber auch nach Dublin und Belfast. Es ist allerdings auch sehr empfehlenswert Trips selbst zu planen. Besonders nach Galway geht ein sehr günstiger Zug von Limerick aus und der Bus nach Dublin ist mit dem Dublin Coach ebenfalls preisgünstig und angenehm.

Fazit

Meine Zeit in Irland gehört nicht nur zu der schönsten Zeit meines Studiums, sondern auch zu einer der bereicherndsten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe so viele schöne Dinge erlebt, tolle Leute kennengelernt und Irland auf eine ganz besondere Weise erlebt. Durch die vielfältigen Angebote und die Starthilfen habe ich mich von Anfang an wohl an der UL gefühlt und niemals allein.