Alumni

Diplom 2008

Abschiedsfeier

Am Fr 19.12.2008 fand von 17:00 bis 19 Uhr die 10. Diplomfeier im Hörsaal 2 statt, und zwar für die Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2008.

Die 11. Diplomfeier findet voraussichtlich am Fr 18.12.2009 statt!

 

Lebensweisheiten, von Prof. Peter Fiedler anläßlich der 10. Diplomfeier am 19.12.2008 den Absolventen mit auf den Weg gegeben

Die Krankheit ist derjenige von allen Ärzten, auf den man am ehesten hört. Der Güte, dem Wissen gibt man Versprechungen - aber man gehorcht dem Leiden. Marcel Proust, französischer Schriftsteller und Kritiker 1871-1922, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden. Wilhelm Busch, 1832-1908 wohl bedeutendster humoristischer Dichter.

In der Politik ist es wie im Konzert: Ungeübte Ohren halten das Stimmen der Instrumente schon für Musik. Amintore Fanfani, 1908-1999 italienischer Politiker und Ministerpräsident.

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser wird, wenn sich was ändert. Aber soviel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll. Georg Christoph Lichtenberg 1742-1799, Physik-Professor in Göttingen, gilt als Begründer des deutschen Aphorismus.

Der Mensch kann viel ertragen, solange er sich selbst ertragen kann. Axel Munthe 1857-1947, schwedischer Arzt und Schriftsteller.

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist Alles nichts. Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph 1788-1860.

Der Terror braucht drei Verbündete, um mächtig zu werden: Die Allesversteher, die Drumherumsteher und die Zuspätweiner. Hans Kasper, 1916-1990 Schriftsteller, Hörspielautor aus: „Revolutionäre“.

Man ist nur Herr, sich den ersten Becher zu versagen, nicht den zweiten. Ludwig Börne, deutscher Schriftsteller (1786-1837).

Aber ich, der schon mehr als einen Irrweg zu gehen versuchte, darf mich nie für besser halten als diejenigen, die sich auf dem Irrweg befinden. Erich Fried, österreichischer Lyriker 1921-1988.

Der einzige - kleine ! - Unterschied zwischen den Geschlechtern ist die biologische Fähigkeit der Frau zur Mutterschaft. Das rechtfertigt aber keineswegs ihre vorrangige soziale Zuständigkeit für die Kinder. Alice Schwarzer geb. 1942, deutsche Publizistin.

Erziehung heißt: einen Kopf drehen, bis er verdreht ist - natürlich auf den neuesten Stand. Karlheinz Deschner geb. 1924, Schriftsteller und Kirchenkritiker (10 Bände Kriminalgeschichte des Christentums).

Es ist nicht schwer, zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen. Johannes Brahms, deutscher Komponist 1833-1897.

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral. John Osborne 1929-1994, englischer Dramatiker.

Es ist durchaus nicht dasselbe, die Wahrheit über sich zu wissen oder sie von anderen hören zu müssen. Aldous Huxley, britischer Schriftsteller (1864-1963).

Männer sind die geborenen Sucher: Am liebsten suchen sie das Weite. Ursula Herking, deutsche Schauspielerin und Kabarettistin. 1912-1974.

Ich will ja nichts als das zu leben versuchen, was von selbst aus mir heraus will. Warum ist das so schwer? Herrmann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller 1877-1962.

Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst frühzeitig zu machen. Winston Churchill, britischer Staatsmann 1874-1965.

Eigentlich bin ich nämlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu. Ödön von Horvath, österreichisch-ungarischer Schriftsteller 1901-1938.

Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren Vernunft und Gefühl noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis. Woody Allen, amerikanischer Schauspieler und Regisseur geb. 1935.

Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen. George Bernhard Shaw, irischer Schriftsteller 1856-1950.

Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt's nicht. Konrad Adenauer, deutscher Politiker 1876-1967.

Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen. Charles Maurice de Talleyrand, französischer Staatsmann 1754-1838.

Fairness ist die Kunst, sich in den Haaren zu liegen, ohne die Frisur zu zerstören. Gerhard Bronner, österreichischer Kabarettist & Komponist 1923-2007.

Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ansicht falsch ist. Menschen die Recht haben, stehen meistens allein. Sören Kierkegaard, dänischer Philosoph, Theologe und Schriftsteller 1813-1855.

Kindheit und Jugend sind etwas sehr Wertvolles, nur weiß man es nicht, wenn man jung ist. André Maurois, französischer Schriftsteller 1885-1967.

Man führt nicht mehr genug Selbstgespräche heutzutage. Man hat wohl Angst, sich selbst die Meinung zu sagen. Jean Giraudoux, französischer Schriftsteller 1882-1944.

Wir erkennen, wer wir sind, wenn wir gleichzeitig uns im Verhältnis zu anderen anders sehen lernen. Jürgen Habermas, deutscher Philosoph und Soziologe geb. 1929.

Am liebsten erinnere ich mich an die Zukunft. Salvatore Dali, spanischer Maler 1904-1989.

Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich keine Persönlichkeit. William Faulkner, amerikanischer Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur 1897-1962.

Die meisten Führungskräfte zögern, ihre Leute mit dem Ball laufen zu lassen. Aber es ist erstaunlich, wie schnell ein informierter und motivierter Mensch laufen kann. Lee Iacocca, amerikanischer Industriemanager geb. 1924.

Es ist weniger schwierig, Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben. Pierre Teilhard de Chardin, französischer Anthropologe und Philosoph 1881-1955.

Zu viele Menschen machen sich nicht klar, dass wirkliche Kommunikation eine wechselseitige Sache ist. Lee Iacocca, amerikanischer Industriemanager geb. 1924 (naja, vielleicht hilft dabei ja auch mal ein Computer).

Das Gedächtnis ist ein sonderbares Sieb. Es behält alles Gute von uns und alles Üble von den anderen. Wies_aw Leon Brudzi_ski geb. 1920, Polnischer Satiriker.

Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln. Albert Camus, französischer Schriftsteller 1913-1960.

Vom Leiden einmal abgesehen, sind Krankheiten als Wegweiser durchaus gesund. Oliver Hassencamp, deutscher Schriftsteller 1921-1988.

Vor der Wirklichkeit kann man seine Augen verschließen, aber nicht vor der Erinnerung. Stanislaw Jerzy Lec, polnischer Satiriker 1909-1966.

Kunst ist tätiges Meditieren, eine andere Form der Wissensfindung, und mit Ratio allein ist dem Wesen der Kunst nun mal nicht beizukommen. Jürgen Lemke geb. 1943, Dozent für Ökonomie aus seinem Buch: Ganz anders normal (Berlin, 1989).

Geist ist nicht eine späte Blüte am Baume Mensch, sondern er ist das, was den Menschen von Geburt an als solchen konstituiert. Martin Buber 1878-1965, jüdischer Religionsphilosoph.

Das Gute am Internet-Chatten ist: Du kommst mit Leuten zusammen und musst doch keinen ausgeben. Klaus Klages Begeisterter Internet-Chatter.

Lyrik und Aphorismen im Internet sind die Logopädie im Zeitalter der Sprachlosigkeit. Klaus Klages Begeisterter Internet-Chatter.

Gerade das, was wir uns am sehnlichsten gewünscht haben, muss uns schließlich versklaven. John Galsworthy 1867-1933, englischer Schriftsteller.

Zwanghaftes Arbeiten allein würde die Menschen ebenso verrückt machen wie absolutes Nichtstun. Erst durch die Kombination beider Komponenten wird das Leben erträglicher (angemessene Bezahlung vorausgesetzt). Erich Fromm 1900-1980, sozialkritischer Psychoanalytiker.

Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen. Jean Paul (=Johann Paul Friedrich Richter) 1763-1825 deutscher Schriftsteller.

Manche sagen, Computer seien besser als Menschen. Aber viel Spaß am Leben haben sie nicht. Sir Peter Ustinov 1921-2004; von dem auch gleich noch: Jeder Mensch macht Fehler. Das Kunststück liegt darin, sie dann zu machen, wenn keiner zuschaut. Auch in dieser Hinsicht haben Computer das Nachsehen.

Die Universität steht um so höher, je mehr Studenten sich nicht allein am Gängelbande der Studienordnung führen lassen, sondern ihrem Genius folgen, der ihnen Weisung gibt auf ihrem Weg. Karl Jaspers 1883-1969, Psychiater > Psychologe > Philosoph 1922, Begründer des Psychologischen Instituts in Heidelberg.

Alles Pathologische beruht auf einer zu weit gehenden Intimität mit sich selbst, also dem Gegenteil der Selbstverleugnung. Heimito von Doderer 1896-1966, österreichischer Dichter.

Am auffälligsten unterscheiden sich die Leute darin, dass die Törichten immer wieder die gleichen Fehler machen, die Gescheiten immer wieder neue. Karl Heinrich Waggerl 1897-1973, österreichischer Schriftsteller.

Die Unwissenheit ist eine Situation, die den Menschen ebenso hermetisch abschließt wie ein Gefängnis. Simone de Beauvoir 1908-1986, französische Schriftstellerin.

Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. Albert Einstein, deutscher Physiker 1879-1955, von ihm auch noch: Das nun ist mein Problem mit dem Führungserfolg: Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr.

Es gibt ebenso wenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol. Sigmund Freud, 1859-1939 erster Psychoanalytiker.

Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst ihre Gewohnheiten entfernen sie voneinander. Konfuzius, chinesischer Philosoph 551-479 v. Chr.

Wer von uns weiß, wer von uns kann wirklich unterscheiden, wann er tatsächlich denkt und wann er sich nur selber etwas vormacht. Stanislaw Brzozowski, polnischer Schriftsteller 1878-1911 aus dem Buch: Bedenke, bevor du denkst, Frankfurt/M (1985; 2. Aufl.).

Alternde Menschen sind wie Museen: nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern. Jeanne Moreau, französische Schauspielerin * 1928.

Es gehört zu den vielen Merkwürdigkeiten des Lebens, dass der Mensch umso bissiger wird, je weniger Zähne er hat. Stefan Heym, deutscher Schriftsteller 1913-2001.

Das ist die allerschlimmste meiner Erfahrung: Der Schmerz macht die meisten Menschen nicht groß, sondern klein. Christian Morgenstern 1871-1914, deutscher Dichter in: Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen (München, 1965).

Der Umgang mit Menschen ist wahrer Umgang. Man geht ewig umeinander herum, ohne sich näher zu kommen. Ernst von Feuchtersleben 1806-1849, erst Psychiater (Lehrbuch), dann Schriftsteller (Diathetik der Seele).

Rede

Von Anja Breining und Daniel Danner

Rede der AbsolventInnen auf der 10. Diplomfeier am 19.12.2008 am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg

 

Dipl.-Psych. Anja Breining: Download PPT-Unterlagen zur Rede

 

Dipl.-Psych. Daniel Danner:

Wir sitzen heute hier und halten einen der besten Bildungsabschlüsse in der Hand, die es in Deutschland - man möchte inzwischen fast sagen, für Geld zu kaufen - gibt.

Und wieder einmal stehen wir an einem Punkt in unserem Leben, an dem man u…

Franz E. Weinert-Gedächtnispreis

In diesem Jahr wurde der Franz. E. Weinert-Gedächtnispreis verliehen an die herausragenden Arbeiten:
  • Die neuromagnetische Scale-Repräsentation von Streichinstrumenten: Einfluß von Musikalität und Tonhöhenwahrnehmung
    von Martin Andermann
  • „In voce veritas“ - Sprachakustische Besonderheiten und ihre Funktion bei Ironie
    von Lisa Scharrer
Die Laudatio hielt Lisa Irmen

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Das Schreiben einer Diplomarbeit macht ein wenig einsam. In einem bestimmten Gebiet erarbeitet man sich eine enorme Expertise, die zunehmend kaum mehr jemand teilt. Von denen, die ohnehin nicht mehr so richtig verstehen, was man da eigentlich macht, warum alles so kompliziert ist und warum das alles so lange dauert, haben nur wenige die Geduld, sich noch ausführliche Erklärungen anzuhören. Der Kreis der mitfüh…